Ha Long Bucht – paddeln im UNESCO Welterbe

Die Ha Long ist sicher eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Vietnam. Auf Wikitravel findet man dazu die folgende Beschreibung:
Die Halong-Bucht (vietnamesisch: Vịnh Hạ Long) ist ein rund 1.500 km² großes Gebiet im Golf von Tonkin, im Norden Vietnams. Nach offiziellen Angaben ragen 1969 Kalkfelsen, zumeist unbewohnte Inseln und Felsen, zum Teil mehrere hundert Meter hoch, aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, auf dem die Bucht beheimatet ist, versinkt. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe.
Die Halong-Bucht die unter anderem über die Stadt Hai Phong zu erreichen ist, ist eines der größten und faszinierendsten Naturwunder der Erde. Boote sind sehr leicht zu bekommen an jedem Hafen gibt es viele Vietnamesen ,die sich durch Touristen etwas dazuverdienen wollen. Die Bucht selbst ist riesengroß und fast unüberschaubar. Es lohnt sich zu einigen Felsformationen zu fahren, um dort eine der vielen Höhlen zu besuchen, außerdem ist es bei einigen Felsgruppierungen nur mit einem kleinen Beiboot möglich in das “Innere” vorzudringen.
Weit poetischer ist die Legende zur Entstehung der Halong-Bucht: Als die Vietnamesen wieder einmal von feindlichen Mächten bedroht wurden, kam aus den Bergen eine Drachenmutter mit ihren Kindern den Menschen zur Hilfe (ha long heißt “absteigender Drache”). Sie spuckte rund 3’000 Perlen ins Wasser und ließ sie zu zerklüfteten Felsinseln wachsen. So wurde den Angreifern auf ihren Booten der Weg in die Halong-Bucht versperrt. Der Drachenmutter gefiel es so gut am Meer, dass sie sich entschloss zu bleiben. Und tatsächlich: Bis heute werden immer wieder Seeungeheuer in der Halong-Bucht gesichtet. Was nicht verwundert, denn die markanten Felsen regen die Fantasie an: schlafende Riesen, Kamelkarawanen, Schildkröten oder Löwen sieht man im Wasser liegen.

So etwas wollen wir uns nicht entgehen lassen. Unseren Versuch das Ganze auf eigene Faust zu organisieren geben wir aber nach einer kurzen Besprechung mit Tony unserem PVRO schnell wieder auf und buchen bei ihm eine All-Inclusive-Tour für drei Tage und zwei Nächte.

Erster Tag unserer Gruppenreise in die Ha Long Bucht
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Zum Glück hat man hier approx hingeschrieben, denn auch eine Stunde später, also um 08:45, ist von unserem Guide resp. unserem Bus in die Ha Long Bucht noch nichts zu sehen. Auf unsere Nachfrage erfahren wir, dass man anscheinend auf zwei Gäste wartet, die sich irgendwo in Hanoi verlaufen haben und den Weg zum Bus nicht mehr finden. Was solls, wir machen es wie die Vietnamesen und warten in der Lobby unseres Hotels, der dann gegen 09:00 vorfährt um uns abzuholen.
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No need to hurry - warten wir ab was der Tag uns bringt

No need to hurry – warten wir ab was der Tag uns bringt


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Durch die verkehrsreichen Strassen fahren wir in östlicher Richtung aus der Stadt. Wir durchfahren dabei grosse Neubausiedlungen, später überqueren wir grosse Flüsse und je näher wir uns der Ha Long Bay nähern, desto häufiger fahren wir an grossen Kohlekraftwerken vorbei. Nach etwa 1,5 h folgt bereits der angekündigte “Comfort brake”. Das bedeutet, dass wir unter dem grossen Vordach an einem grossen Gebäude anhalten damit wir bei jeder Wetterung trockenen Fusses in das grosse Gebäude gelangen. Im Innern dieses an ein IKEA-Einkaufszentrum erinnerden Gebäudes werden von jungen Frauen Bilder gestickt, schwere Möbel aus Holz ausgestellt, Buddhas und andere Heiligenfiguren aus den verschiedensten Materialien angeboten und diverse Spezialitäten warten in meterlangen Gestellen auf die kaufwütigen Touristenströme, welche von den Bussen der Touroperator in nicht enden wollenden Strömen hier abgeliefert werden. Das heisst unser Comfort break” ist nichts anderes als der verordnete Besuch eines riesigen Touristen-Shopping-Center – unsere Begeisterung für Gruppenreisen wird durch diese Erfahrung nicht grösser.

Buddha und Weihnachten - das ist hier kein Problem

Buddha und Weihnachten – das ist hier kein Problem


Unter strenger Aufsicht wird hier im Accord gestickt

Unter strenger Aufsicht wird hier im Accord gestickt


Es gibt schöne Stoffe

Es gibt schöne Stoffe


Vasen in allen Formen, Farben und Materialien

Vasen in allen Formen, Farben und Materialien


Sogar die Buddhas verlieren bei dieser Vermarktung ihr Lächeln nicht

Sogar die Buddhas verlieren bei dieser Vermarktung ihr Lächeln nicht


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Wir sind immer noch ein wenig hinter dem Zeitplan, denn es ist bereits nach 13:00 als wir im grossen Touristenhafen ankommen. Uns läuft es beim Anblick dieser Touristenmassen eiskalt den Rücken hinunter. Von unserem Tourguide wird unsere Busgruppe auf zwei kleine Boote verteilt. Nachdem wir alle unsere Schwimmwesten angezogen und uns einen Sitz auf einem der vielen kleinen Holzbänken gesichert haben legen wir ab und tuckern vorbei an grossen Holz-Schiffen zu einem weiteren Hafenbecken. Dort befindet sich unser grosses Boot, die Legend. Auf diesem traditionellen zweistöckigen Holzschiff werden wir die nächsten zwei Tage die Wunder der Ha Long Bucht kennenlernen.
Nach dem Willkommens-Drink im Salon werden uns unsere Kabinenschlüssel übergeben und wir beziehen unsere Kabinen. Diese beiden Kabinen sind über eine Verbindungstüre verbunden und besitzen je einen eigenen Balkon am Heck des Schiffes. Wir haben kaum Zeit die gemütlichen Kabinen zu geniessen, denn schon wieder müssen wir uns in den gemütlichen Esssaal begeben um unser erstes Mittagessen nicht zu verpassen. Während wir bei sonnigem Wetter durch die ersten Karstfelsen der Ha Long Bucht fahren geniessen wir unser erstes neun-gängige Menu auf unserer Cruise. Es schmeckt köstlich.

Man hat noch grosse Pläne mit der Ha Long Bucht - zum Glück mahlen die Mühlen in Vietnam nicht so schnell

Man hat noch grosse Pläne mit der Ha Long Bucht – zum Glück mahlen die Mühlen in Vietnam nicht so schnell


Passagierterminal für die Ha Long Bucht

Passagierterminal für die Ha Long Bucht



Er kontrolliert das auch alle Passagiere ihre Schwimmwesten ordnungsgemäss tragen

Er kontrolliert das auch alle Passagiere ihre Schwimmwesten ordnungsgemäss tragen


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Unser Schiff - die Legend

Unser Schiff – die Legend


HIer fühlen wir uns schnell wie zuhause

HIer fühlen wir uns schnell wie zuhause



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Wir sind ja flexibel, denn obwohl in unserem Tourprogramm die Besichtigung einer Höhle aufgeführt ist, freuen wir uns trotzdem als es heisst, dass wir während dem feinen Mittagessen zu einer kleinen, schwimmenden Siedlung fahren in welcher bis vor ein paar Jahren noch Menschen gelebt haben. Aufgrund diverser, immer stärker werdenden und immer grössere Schäden verursachenden Typhoons hat sich die Regierung dazu entschlossen, die Bewohner dieser Gemeinschaften auf das Land umzusiedeln. Nun dienen diese Wasserdörfer nur noch touristischen Zwecken. Man bietet hier Rundfahrten an und vermietet Ruderboote und Kanus. Wir steigen in zwei Kanus und paddeln damit ein wenig auf dem fiordmässigen Meeresarm herum, schauen uns die kleinen Häuser und die Fischerboote an und kehren mit müden Armen und schmerzenden Gesässen wieder auf unser Schiff – die Legend – zurück.
Nachdem wir uns mit der Legend in einen ruhigen Meeresarm zurückgezogen haben, werfen wir Anker und nun können wir direkt vom Schiff hinab ins warme Wasser springen. Das Hineinspringen fällt uns etwas leichter, weil wir vorher unser Glas Wein an der Sunset-Party auf dem Sonnendeck der Legend geschlürft haben. Denn wenn man bedenkt, dass hier täglich über 1’500 Touristenschiffe unterwegs sind und von diesen sowohl die Küchenabfälle wie auch die Toiletten ungefiltert ins Meer gehen, dann braucht es doch ein wenig Überwindung in das Wasser zu springen. Dafür macht es grossen Spass direkt von einem so hohen Boot in das Wasser zu springen. Und kaum klettert man über eine Leiter wieder zurück ins Boot, da werden uns sofort trockene Tücher gereicht. Nachdem ich das Salzwasser in unserer eigenen Dusche abgewaschen habe, gönne ich mir eine Vietnamesische-Rücken-Schulter-Massage. Diese wird mir von einer der kleinen Vietnamesinnen verabreicht, welche sonst im Restaurant des Schiffes arbeitet. Es ist kaum zu glauben wie viel Kraft diese kleine Frau in ihren Händen hat. Sie knetete mich über eine halbe Stunde kräftig durch. Ich brauche noch einmal eine halbe Stunde Erholung, aber dann geht es mir wirklich blendend.
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Hier geht es uns so richtig gut

Hier geht es uns so richtig gut



Nicht allen in der Ha Long Bucht geht es so gut wie uns - es gibt auch viele Fischer hier und die müssen arbeiten

Nicht allen in der Ha Long Bucht geht es so gut wie uns – es gibt auch viele Fischer hier und die müssen arbeiten


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Aus dem Sonnenuntergang wird heute nichts, dafür ist das Essen wirklich absolute Spitze. Es gibt viele Meeresfrüchte und guten Fisch und wir schlemmen uns mit Freude durch die neun Gänge. Nach dem Essen versuchen wir uns natürlich auch noch mit Squid fischen, aber da es bereits nach 5 Minuten anfängt zu regnen, hoffen wir auf den morgigen Abend, versorgen die Squid Routen und ziehen uns zurück in unsere grossen Kabinen wo die meisten von uns in einen tiefen, guten Schlaf fallen.

Zweiter Tag unserer Gruppenreise in die Ha Long Bucht
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Babs handelt ganz nach dem Motto “Ich habe für alles bezahlt”, steht kurz nach 06:15 auf und ist um 06:30 auf dem Sonnendeck um an der morgendlichen Tai Chi Session mitzumachen. Der Rest von uns denkt da eher, dass wir ja auch für unsere Kabine bezahlt haben und darum bleiben wir liegen und amortisieren unsere Kabinen.
Das Frühstück ist wie schon das Essen gestern sehr fein und äusserst reichhaltig. Aus der Vielzahl der Möglichkeiten wählen wir Rührei mit Toast sowie frische Früchte und vietnamesisches, süsses Jogurth. Kaffee gehört auch in Vietnam zu einem richtigen Frühstück. Das gilt auch für die Nudelsuppe welche ebenfalls auf dem Buffet angeboten wird. Aber da wir wissen, dass schon bald ein weiteres, feines Mittagessen auf dem Programm steht verzichten wir auf ein Süppchen.

Zusammen mit unserem Honeymoon-Couple aus Denver Colorado werden wir von einem “kleineren” Schiff abgeholt. Auf diesem Schiff, welches über ein Restaurant für etwa 50 – 60 Personen verfügt, werden wir sechs Passagiere den ganzen Tag von fünf Vietnamesen betreut. Zuerst steht ein Besuch einer Perlenfarm auf dem Programm. In einer interessanten – leider etwas kurzen – Führung werden uns die verschiedenen Muscheln gezeigt, welche man zur Perlenzucht benötigt. Hier sind das die Black Oyster und die Southsea Oyster. Während man mit den Black Oyster nur schwarze Perlen züchten kann, haben die Perlen der Southsea Oyster eine weisse bis gelbliche Farbe. Uns wird erklärt, dass man in die Austern einen Keim einpflanzt, welcher aus Perlmutt hergestellt wurde. Bis dann die Perle herangereift ist, dauert es mehrere Jahre. Dabei muss immer wieder überprüft werden ob die Muschel noch lebt und vor allem ob die Perle wächst oder von der “Leihmutter” abgestossen wurde. Ist die Perle genug lange gereift, wird sie “geerntet” indem man die Auster gewaltsam öffnet und die Perle herausschneidet. Die Auster stirbt bei diesem Vorgang. Das Fleisch dieser Auster kann aber noch gegessen werden. Die geernteten Perlen werden aufgrund ihrer Reinheit sortiert. Die Perlen, welche den hohen Ansprüchen der Schmuckindustrie nicht genügen werden zu Kosmetika verarbeitet und die anderen – nur ein ganz kleiner Prozentsatz – landen in einer Fassung aus Silber, Gold oder einem anderen Edelmetall um danach irgendeinem Körperteil eines Menschen zu verschönern.

Die Perlenzucht kommt in Sichtweite

Die Perlenzucht kommt in Sichtweite


Hier wird geprüft welche Austern noch leben und die toten werden aussortiert

Hier wird geprüft welche Austern noch leben und die toten werden aussortiert


Von Hand wird der Keim in die Auster gelegt

Von Hand wird der Keim in die Auster gelegt


Und nach drei bis sechs Jahren wird geerntet

Und nach drei bis sechs Jahren wird geerntet

Nach der Perlenfarm tuckern wir um weitere Limestone Inseln und treffen in einem wunderschönen Fiord ein. Hier steht Kanufahren auf dem Programm und zu unserem Leidwesen sind unsere Kinder von diesem Vorhaben Feuer und Flamme. Bei uns hält sich die Begeisterung in Grenzen, denn es hat in der Zwischenzeit angefangen zu regnen. Aber was macht man nicht alles für seine Kleinen. Wir setzen uns also mit unseren Regenjacken in die beiden Kanus und paddeln vom Schiff weg. Man sollte es fast nicht glauben, aber kaum sind wir 5 Minuten unterwegs, da hört der Regen auf und nach weiteren 5 Minuten reissen sogar die Wolken auf und unser Fiord und die hohen, senkrechten Limestonewände erstrahlen im schönsten Sonnenschein. So paddeln wir durch eine traumhafte Landschaft, entdecken kleine Höhlen am Fusse der fast 200m senkrechten Felswände, fahren durch enge Durchgänge in verlassene Lagunen und können sogar einen ca. 50 m langen und 10 m breiten Sandstrand inkl. Buddhatempel ganz alleine für uns geniessen, bevor wir wieder zu unserem Tagesschiff zurückpaddeln.
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Wie bereits die Essen auf der Legend werden wir auch hier mit super guten Speisen buchstäblich gemästet. Sogar der Squid schmeckt hier fein, von den gedämpften Crevetten ganz zu schweigen. Während wir uns vor allem auf die Meeresköstlichkeiten stürzen, kämpfen unsere Kinder um jedes einzelne Pommes frites – selber schuld…
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Zusammen mit unserem Tourguide, einer sehr netten Vietnamesin, brechen wir mit den Kanus auf um die nähere Umgebung ein bisschen besser kennenzulernen. Wir biegen in einen engen Fiord ab und paddeln in völliger Stille über das ruhige Wasser. Wir glauben zuerst, dass wir uns hier in einer Sackgasse befinden, doch als wir das vermeindliche Ende dieses Fiordes erreichen, stellen wir fest, dass es ganz am Ende einen natürlichen Tunnel gibt, durch welchen wir mit den Kanus paddeln können. Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Köpfe nicht an den herunterhängenden Stalaktiten anschlagen resp. mit dem Kanu auf einen im Wasser verborgenen Stalakmiten auffahren. Aber wir schaffen diese Hürde und befinden uns schon in einem anderen Fiord. Auch hier fahren wir nun mit unseren Kanus in absoluter Stille an den hohen Limestoneformationen entlang und entdecken dank der guten Augen unserer Führerin zwei verschiedene Affenarten sowe eine grosse Art von schwarzen Eichhörnchen in den Bäumen, des dichten Regenwaldes, der sich an den steilen Bergflanken hinaufzieht. Zuerst denken wir, dass wir hier wirklich die einzigen Touris sind und geniessen die Ruhe und den Frieden welche diese versteckten Lagunen ausstrahlen. Auch unsere Führerin scheint sich an der Ruhe zu freuen und paddelt ganz still vor sich hin, den Blick ständig auf die steilen Berghänge gerichtet um jede Bewegung aufzunehmen und uns sofort mitzuteilen sobald sie ein weiteres Tier entdeckt. Wir erschrecken schon fast, als wir plötzlich laute Rufe und Gelächter hören. Sie gehören zu einer kleinen Gruppe von spanischen Touristen, welche ebenfalls von einem Kanuführer hier hin geleitet werden. Leider gehören zu dieser kleinen Gruppe noch ein paar grössere Gruppen von Touristen. Und es wird immer schlimmer, denn als wir zurückpaddeln kommen uns in einem der Tunnels sogar Ruderboote entgegen, bei welchen ein Vietnamese am Rudern ist während sich etwa 12 meist “gewichtige” Touristen mit leuchtenden Schwimmwesten im Boot befinden und ausser dummen Sprüchen und lautem Gröhlen nichts zu ihrem Weiterkommen beitragen. Wir sind sehr froh, dass unsere Kinder schonbald nach dem Mittagessen so darauf gedrängt haben endlich Kanufahren zu gehen, denn aus diesem Grund waren wir so früh unterwegs und konnten die Lagunen, natürlichen Tunnels und vor allem die vielen Affen für uns alleine und in aller Ruhe geniessen. Als ich die Führerin einmal in ihrem Kanu sitzend bei einem kräftigen Gähnen erwische meint sie, dass sie aufgrund unserem frühen Start nicht ihre gewohnte Siestazeit von einer Stunde gehabt hat und darum noch sehr müde ist. Und diese Siestazeit ist wahrscheinlich auch der Grund wieso nun alle Kanugruppen auf einmal einfallen, denn wenn jeder Kanuführer auf seine Siesta von 13:00 – 14:00 besteht, dann fahren halt alle Gruppen um 14:15 bei den Schiffen ab und sind zur selben Zeit in den Lagunen. Wieder zurück von unseren sehr schönen Paddelausflug haben wir gerade Zeit uns umzuziehen , dann heisst es Anker lichten und es geht wieder zurück auf unser grosses Schiff die Legend auf der sich bereits die neuen 2-Tages-Touristen befinden.
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Bei Flut ist dieser Tunnel nicht passierbar

Bei Flut ist dieser Tunnel nicht passierbar


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Und auch hier kommt man durch

Und auch hier kommt man durch


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Nur Dank der guten Augen unserer Führerin haben wir dieses Riesen-Eichhörnchen entdeckt

Nur Dank der guten Augen unserer Führerin haben wir dieses Riesen-Eichhörnchen entdeckt


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Auch heute ist das acht oder neun-Gängige Nachtessen eine Wucht. Ausserdem zeigt uns unser Koch direkt im Restaurant wie er die gedämpften Crevetten zubereitet. Er macht das indem er in einem Topf, in welchem sich sehr, sehr heisse Steine befinden, die noch lebenden Crevetten hinzufügt und sofort mit Wasser übergiesst. Über die Art und Weise wie diese Tiere getötet werden, sind unsere Kinder im ersten Moment etwas entsetzt, doch der Dampf der sich aus dem Topf in unser Restaurant ergiesst lenkt sie sofort wieder ab. Das Resultat dieser eindrücklichen Vorführung, also die gedämpften Crevetten, sind eine Wucht und schmecken uns sehr gut. Während wir gerade dabei sind die Crevetten zu geniessen, ertönt ein lautes Gepolter vom unteren Ende der Treppe. Der Grund dafür ist der Koch, der den Topf mit den heissen Steinen in die Küche tragen wollte und dabei gestolpert ist. Aber zum Glück ist dem Koch nichts passiert und auch das Schiff fängt nicht an zu brennen und so können wir unser feines Nachtessen weiter geniessen.
Nach dem Essen versuchen wir nochmals unser Glück beim Squid fischen. Wir sehen heute viel mehr kleine Fische im, von unserer Schiffslampe, hell beleuchteten Wasser, aber auch heute will kein Squid anbeissen. Dafür entdecken wir ein paar Krabben, die sich wild mit ihren kleinen Füssen rudernd durch das Wasser kämpfen. Schon bald lässt der Enthusiasmus für das Squid fischen nach und so gehen wir zurück in unsere Kabine und legen uns ins Bett.

Dritter Tag unserer Gruppenreise in die Ha Long Bucht
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Ganz so schlimm wie das heutige Programm aussieht ist es nicht, denn im Gegensatz zum Tourprogramm steht kein Besuch eines der schwimmenden Dörfer auf dem Programm, sondern die Besichtigung einer kleinen, ausgetrockneten Tropfsteinhöhle, sowie einer kurzen Wanderung hinauf zu einem Aussichtspunkt von welchem wir einen sehr schönen Ausblick über eine Lagune und die vielen Inseln haben. Leider ist der Weg zum Aussichtspunkt von einer Reisegruppe aus Frankreich verstopft, die sichtlich Mühe mit dem engen, etwas rutschigen Weg hat und deshalb gestaltet sich der Weg zum Aussichtspunkt und wieder zurück etwas mühsam. Aber der Weg durch die ausgetrocknete Tropfsteinhöhle und die Aussicht über eine versteckte Lagune bieten uns noch einmal einen völlig anderen Einblick in diese wunderschöne Landschaft der Ha Long Bucht. Genau in dem Moment als wir wieder auf unser Boot die Legend zurückkommen fängt es an zu regnen und so bleibt es auch für den Rest dieses Tages. Uns bleibt noch eine Stunde in der wir relaxen und unser Gepäck zusammenpacken können, bevor es auch schon mit dem nächsten Programmpunkte weitergeht – gemeinsam mit dem Koch bereiten wir Vietnamesische Frühlingsrollen für unser Mittagessen zu.

Unser Guide in der ausgetrockneten Tropfsteinhöhle

Unser Guide in der ausgetrockneten Tropfsteinhöhle


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Zum Teil geht es durch ziemlich enge Gänge

Zum Teil geht es durch ziemlich enge Gänge



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Unser Koch hat sich von seinem gestrigen Sturz gut erholt, denn er steht wieder lächelnd vor einem grossen Tisch im Restaurant auf dem sich die vorbereiteten Zutaten für vietnamesiche Frühlingsrollen befinden. Als erstes werden alle Zutaten in einer grossen Schüssel vermischt. Anschliessend wird etwa ein Esslöffel dieser Mischung auf ein rundes Reismehlblatt gelegt und das Ganze zu einer kleinen Rolle zusammengepackt. Damit sich die Rolle nicht mehr öffnet, wird es mit Eiweiss zugeklebt und fertig sind die Rollen. Nachdem wir gemeinsam die Masse in den Reisblättern eingepackt haben, werden die Frühlingsrollen vom Koch fritiert und später zu unserem Mittagessen serviert. Sind wir davon ausgegangen, dass unser Mittagessen aus diesen Frühlingsrollen besteht, haben wir uns getäuscht. Die Frühlingsrollen stellen nur einen Bestandteil des Essens dar, welches uns serviert wird. Denn auch heute besteht das Mittagessen aus 9 verschiedenen Gängen – an so was könnten wir uns gewöhnen.
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Ok, die Crew steht nicht an der Reeling als wir im strömenden Regen auf den kleinen Kahn steigen welcher uns zurück zum Hafengebäude bringt. Aber uns hat diese Cruise seht gefallen und die Besatzung hat ihr bestet gegeben und für einen sehr gemütlichen Aufenthalt gesorgt. Auf jeden Fall sind wir überzeugt, dass der zweite Tag, der schönste und interessanteste gewesen ist und wir allen empfehlen nicht nur für eine Nacht – oder noch kürzer – hierher zu kommen. Wir tuckern nun wieder mit den leuchtenden Schwimmwesten bekleidet in das grosse Hafenbecken, welches von prunkvollen Hotels gesäumt ist und an dessen Quais die grössten und prunkvollsten Schiffe ankern. Aber wir sind sehr froh, dass wir unseren Ha Long Besuch auf einem kleinen Schiff gemacht haben, denn auf einem dieser riesigen, druchgestylten Luxuskähnen zusammengepfärcht mit grossen Tourgroups aus der ganzen Welt, das wäre ein absoluter Graus für uns gewesen. So aber haben wir unseren Aufenthalt in der Ha Long Bucht wirklich geniessen können und dies sogar bei einigermassen gutem Wetter.

Es ist bereits dunkel als wir kurz nach 17:00 in unserem B&B Hanoi Hostel ankommen. Es regnet immer noch in strömen, aber auf unseren PVRO Tony ist verlass und so steht er und ein paar Hotelangestellte bereits auf der Strasse wo sie uns mit aufgespannten Regenschirmen in Empfang nehmen.

2 Kommentare zu “Ha Long Bucht – paddeln im UNESCO Welterbe

  1. Roland

    Hallo Zusammen, habt ihr den Felsen und den Strand auch gesehen wo damals der James Bond Film der Mann mit dem goldenen Colt gedreht wurde?
    Gruss Roland

  2. Thomas RytzThomas Rytz

    Hallo SyBaRiGe
    Schön zu lesen dass Ihr mit Eurem PVRO so viel Glück habt! Meine Neunerreihenkenntnisse sind beim zählen der Gänge ganz schön strapaziert worden…

    Wünsche euch noch viele weitere wunderschöne Eindrücke, hoffentlich ohne die rote Trachtentruppensektion.

    Gruess
    t

    PS. Wer ist der junge Herr in westlicher Kleidung, der Euch offenbar auf der Fahrradtour begleitet hat? 😉

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